Friedenswanderung der NaturFreunde kommt auch durch Hessen

Die große Friedenswanderung der NaturFreunde startet am 26. April und dauert bis zum 2. Juli. Etliche Highlights säumen den Weg und Mitwanderer sind willkommen. Auf einer Veranstaltung am 26. März in Frankfurt nahm zu den Plänen der Vorsitzende der NaturFreunde, Michael Müller, Stellung.

 „Frieden in Bewegung“ findet zum zweiten Mal statt. Der  Friedensmarsch der NaturFreunde hat in diesem Jahr eine besondere Brisanz:  Durch den völkerrechtswidrigen russischen Angriff herrscht in der Ukraine Krieg. Es muss alles getan werden, um das Leid der Menschen dort zu beenden und einen Waffenstillstand sowie Verhandlungen zu erreichen. Wenn weiter an der Eskalationsspirale gedreht wird, besteht ansonsten die Gefahr eines dritten Weltkrieges.
Der Start am 26. April führt grenzüberschreitend vom Elsass  quer durch Deutschland bis nach Tschechien: 68 Tage, 57 Standorte und rund 1000 Kilometer Strecke. Vom Europaparlament in Straßburg wird mit französischen NaturFreunden gemeinsam zur 1. Mai-Demonstration nach Saarbrücken geradelt.  Dann geht es zu Fuß weiter durch Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern und Sachsen, um am 2. Juli in Tschechien am früheren Konzentrationslager Theresienstadt zu enden. Am 18. und 19. Mai wandern die Friedesnmarschierer*innen durch Hessen. Voraussichtlich laufen sie durch Heppenheim und weiter nach Erbach im Odenwald. Die Tagesetappen der Gesamtstrecke sind knapp 15 Kilometer lang. Manche NaturFreunde oder ihre Gäste marschieren auch nur einen oder zwei Tage mit.
Die wandernden NaturFreund*innen steuern auch dieses Jahr kulturell, historisch oder politisch interessante Ziele an, wie das Weltkulturerbe  Völklinger Hütte im Saarland oder die Bundesgartenschau in Mannheim. Am großen Friedenstag, dem 15. Mai, wird sich auch der Frankfurter Rhein-Main-Chor auf der Hauptbühne mit Friedensliedern beteiligen.

Friedensresolution wird übergeben
Weitere Stationen der großen Friedensdemonstration sind u.a. Bamberg, Nürnberg, Plauen, Chemnitz und Dresden. In den Städten werden die NaturFreunde mit Bürgermeister*innen und Ministerpräsiden*innen zusammentreffen und ihnen eine Friedensresolution überreichen, berichtete Michael Müller auf der bestens besuchten Veranstaltung „Wege zum Frieden“ im Frankfurter Club Voltaire. „Dies soll zeigen, dass Krieg immer falsch ist und es starke Kräfte gibt, die einen anderen Weg wollen“,  als immer mehr Kampfpanzer, schwere Waffen und neuerdings sogar Kampfjets in die Ukraine zu schicken. Müller rechnete vor: Den 920 000 Soldaten (inzwischen von 16 bis über 60 Jahre alt!) und weniger als 1000 Panzern auf der ukrainischen Seite stünden 620 000 Soldaten und weitere 2,5 Millionen in Reserve sowie 2000 Kampfpanzer und 5000 in Reserve auf der russischen Seite gegenüber. Um hier eine „Waffengleichheit“ herzustellen, müsste der Westen so viel an Unterstützung liefern, dass die NATO selbst direkt zum Kriegsteilnehmer würde, gab der Vorsitzende der NaturFreunde zu bedenken. Dies aber wäre der Weg in die Katastrophe. Deshalb heißt es auch als Antwort auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Friedensresolution, die einstimmig vom Bundesausschuss der NaturFreunde verabschiedet wurde: „sofortiger Waffenstillstand! Einstieg in Verhandlungen über ein dauerhaftes Friedensabkommen und den Abzug der russischen Truppen sowie Verhandlungen über die Wiederherstellung der staatlichen Integrität der Ukraine und für eine stabile Friedensarchitektur in Europa!  Dazu gehört, dass die NATO darauf verzichtet, den Beitritt der Ukraine voranzutreiben.“
Mit dem Friedensmarsch und den Aktionen sowie abendlichen Veranstaltungen vor Ort sollen möglichst viele Menschen für das Thema Frieden und Abrüstung sensibilisiert werden. Für das Gelingen dieses Vorhabens werden viele aktive Teilnehmer*innen gebraucht – auch, damit das Anliegen medienwirksam in die Öffentlichkeit getragen werden kann. Etliche Bündnispartner haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Die gemeinsamen Wanderungen bieten zudem viel Raum für den Austausch und Diskussionen auch unterschiedlicher Auffassungen.
Auf der Kampagnenseite www.frieden-in-bewegung stehen die Details zu jeder Etappe. Sie werden kontinuierlich aktualisiert.
Ulla Wittig-Goetz
NaturFreunde Hessen