Vor drei Jahren, am 19. Februar, ermordete ein rechtsextremer Attentäter neun Menschen in Hanau. In einer Erklärung zum 3. Jahrestag fordern die hessischen NaturFreunde und die Naturfreundejugend sowie der Bund, endlich Konsequenzen zu ziehen und eine „lückenlose Aufklärung nicht nur der Tat, sondern auch des Fehlverhaltens staatlicher Stellen“ zu leisten. Der Untersuchungsausschuss im Hessischen Landtag, der offene Fragen beantworten sollte, werde seinem Auftrag nicht gerecht.
Die Tat fand nicht im luftleeren Raum statt, erklären die NaturFreund*innen. Sie sei die Konsequenz zunehmender rassistischer Hetze, die von Teilen der Gesellschaft geduldet und sogar befürwortet werde. Der Anschlag sei auch ein Ergebnis der rechten Hetze von Politiker*innen, Parteien und Medien. „Behörden und Sicherheitsapparate haben die Tat durch ihre strukturelle Inkompetenz und Ignoranz weder verhindert noch aufgeklärt“, kritisieren sie.
Die NaturFreunde wollen sich an den verschiedenen Veranstaltungen zum Jahrestag der rassistischen Anschläge beteiligen. So soll am 19. Februar in Hanau, Offenbach und Dietzenbach auf den Friedhöfen im Stillen an die Opfer erinnert werden. Am Marktplatz von Hanau wird es das offizielle Gedenken geben und die Initiative 19. Februar wird zusammen mit dem Hanauer Jugendbündnis ab 16 Uhr demonstrieren. Ab 21:30 Uhr versammeln sich Menschen an den Tatorten am Heumarkt und in Kesselstadt. Dazu lädt auch die Stärkenberatung der NaturFreunde im Landesverband Hessen ein.
Ulla Wittig-Goetz
NaturFreunde Hessen