Die Delegierten des Landesverbands Hessen der NaturFreunde fassten auf ihrem Landesauschuss am 7. März wichtige Beschlüsse. Diese beziehen sich zum einen auf die rechtsterroristischen Ereignisse der jüngsten Zeit. Zum anderen ging es um die Entwicklung einer Biosphärenregion Rhein-Main-Taunus.
Die NaturFreunde Hessen fordern einen Masterplan gegen Rechtsextremismus in ihrem Beschluss. Die Geheimakten des hessischen Verfassungsschutzes zur Enttarnung des NSU und der rechten Szene dürften nicht länger unter Verschluss bleiben. Es müsse endlich Schluss damit sein, rechte Gewaltexzesse als Einzelfälle abzutun, erklärte das Landesvorstandsmitglied Dr. Manfred Wittmeier. „Wir wenden uns entschieden gegen die Rede von Einzeltätern“, betonte er.
Staatliches Handeln ist überfällig
Es sei an der Zeit, sich konsequent mit staatlichen Maßnahmen dem Terror von Rechtsextremisten entgegenzustellen und dies nicht den zivilgesellschaftlichen Organisationen allein zu überlassen, heißt es in dem Beschluss der hessischen NaturFreunde.
Die NaturFreundegruppen vor Ort und andere Akteure brauchten bessere Arbeitsvoraussetzungen sowie Vernetzungen, um sich noch vehementer gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit zu engagieren. Entsprechende staatliche Maßnahmen, auch verbesserte finanzielle Förderung, seien erforderlich, so Wittmeier. Die NaturFreunde Hessen fordern zudem ein Demokratieförderungsgesetz und unterstützen entsprechende Initiativen im hessischen Landtag.
Gute Gründe für Biosphärenregion
In einem weiteren Beschluss spricht sich das zweithöchste Gremium des Landesverbandes für die Schaffung einer Biosphärenregion Rhein-Main-Taunus aus und bewertet die dazu erstellte Machbarkeitsstudie des Hessischen Umweltministeriums positiv. Eine Biosphärenregion stelle eine besondere „Förderkulisse“ dar, in die bevorzugt Fördergelder fließen. An Projekten sei vieles denkbar: Entwicklung flexibler Mobilitätskonzepte. Schonende Verkehrsplanung, Ausbau des Naturschutzes, Entwicklung regionaler Produktvermarktung, Aufbau von Dorfläden, Stadt-Land-Kooperationen z.B. an Infrastruktur und Kulturangeboten usw. „Die Region würde mit der Biosphärenregion eine besondere, international bekannte „Auszeichnung“ und ein attraktives „Alleinstellungsmerkmal“ erhalten“, wurde von den hessischen NaturFreunden betont.
Ulla Wittig-Goetz