In einem Brandbrief an die Hessische Landesregierung fordern die NaturFreunde Hessen einen Rettungsschirm für Vereine, um sie vor den Folgen der Corona-Krise zu schützen. Insbesondere weisen die NaturFreunde auf die in Teilen existentielle Bedrohung ihrer 47 in Hessen betriebenen Naturfreundehäuser hin. In weiteren Schreiben an die demokratischen Fraktionen im Hessischen Landtag wird um deren Unterstützung gebeten.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern finden Vereine bislang keine Berücksichtigung bei den staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, wie zum Beispiel bei den Soforthilfen. Allein bis Ende Mai erwarten die Naturfreundehäuser Einnahmeausfälle in Höhe von über 410.000 Euro, so der hessische Landesvorsitzende Jügen Lamprecht. Der Hilferuf betrifft neben den Naturfreundehäusern auch die Verluste aus der sonstigen Vereinstätigkeit. In großem Stil würden Einnahmen aus Veranstaltungen, Freizeiten, Seminaren usw. wegbrechen. Dies beträfe vor allem auch das Aktivitätsangebot im Kinder- und Jugendbereich der Naturfreundejugend, deren Einnahmen wichtige Bestandteile der Eigenmittel seien, um staatliche Mittel zu beantragen, erklärte Lamprecht. "Hier drohen ganze Bereiche sozialer- und kultureller Kinder- und Jugendarbeit, aber auch im Erwachsenenbereich, wegzubrechen. Dies kann und darf sich unsere Gesellschaft nicht leisten - insbesondere nicht angesichts der rechtsradikalen und rechtsterroristischen Entwicklungen der letzten Jahre", betonte Jürgen Lamprecht.