Ob vermeintlich harmlose Wanderungen und Zeltlager oder Survivel-Kurse und Raftingangebote – rechtsextreme Kräfte offerieren diese Angebote gerne zur antidemokratischen Ideologiebildung. Eine neue Broschüre thematisiert deshalb, wie rechte Akteur*innen versuchen, Umweltbildung in ihrem Sinne zu vereinnahmen. Zugleich möchte sie Anregungen zu einer menschenrechtsorientierten und demokratischen Umweltpädagogik geben.
Diese neue kleine Schrift wird von FARN herausgegeben. Die „Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz“ (FARN) wurde 2017 von den NaturFreunden Deutschlands und der Naturfreundejugend gegründet. Sie untersucht Verknüpfungen des Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Strömungen und bietet dazu Bildungsangebote und Beratungen an. Die Autor*innen der aktuellen Schrift fordern einen genaueren Blick darauf, wie sich die ideologischen Grundlagen in Aktivitäten der Umweltbildung niederschlagen.
In dem aktuellen Heft befassen sich unter anderem Hannah Jestädt und Julia Manß mit dem Umweltbildungsansatz der AfD. Die Partei inszeniere sich als „Retterin im ‚Klimawahnsinn‘.“ Weil sie den wissenschaftlichen Konsens ablehnt, wonach der Mensch die hauptsächliche Ursache für den Klimawandel ist, würden auch Bildungsbestrebungen, die auf einen klimabewussten Umgang abzielen, als „falsch“ abgetan. Die AfD plädiert zudem für Sanktionen gegenüber Schüler*innen, die sich klimapolitisch z.B. bei einem Schulstreik engagieren.
Josephine Burckhardt zeigt in ihrem Beitrag, wie insbesondere die Inhalte der so genannten Wildnispädagogik besonders anschlussfähig für extrem rechte Ideologien sein können. Neben esoterischen Inhalten spielten dabei auch Verschwörungserzählungen eine nicht unbedeutende Rolle. Weitere Beiträge befassen sich mit der Renaissance des Wanderns.
UWG