Windkraft wird mit Formulierungen wie „Verspargelung der Landschaft“ verteufelt oder die vermeintlich zu hohen Geburtenraten im globalen Süden sind an allem schuld: Extrem rechte Akteur*innen bekämpfen Konzepte und Maßnahmen gegen den vom Menschen verursachten Klimawandel mit unterschiedlichen Mitteln. Dabei nutzen sie auch Argumente des Natur- und Artenschutzes und versuchen sich, in Bürgerinitiativen und Bündnissen einzunisten.
Dies ist nachzulesen in einer neuen Broschüre von FARN. Die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) wurde 2017 von den NaturFreunden Deutschlands und der Naturfreundejugend gegründet. Sie untersucht Verknüpfungen des Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Strömungen.
Die aktuelle Broschüre will die Natur- und Umweltschutzbewegung dazu ermuntern, sich der Auseinandersetzung mit den Klimawandelleugnern bei den Rechtsextremen zu stellen und sich von falschen Verbündeten abzugrenzen. Deshalb betont Natascha Strobl in ihrem Beitrag zum Ökofaschismus: „Eine klare antifaschistische Haltung muss für den Klima- und Umweltschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis sein.“ Michael Müller macht u.a. deutlich, dass die Hauptbetroffenen der Klimakrise z. B. Afrika in der Regel nicht die Hauptverursacher sind. „Von daher ist Klimaschutz auch eine Frage des Friedens.“
Unübersehbar sind in der kleinen Schrift die Parallelen in den Argumentationsmustern zwischen Leugner*innen des Klimawandels und der Corona-Pandemie. Die Broschüre analysiert die unterschiedlichen Facetten, wie Ultrarechte in Bewegungen zum Natur- und Umweltschutz Fuß fassen wollen: mit Beiträgen zu Rechtsextremen in der Anti-AKW-Bewegung, Windkraftgegner*innen, den Kampf um den Kohleausstieg, Verschwörungsmythen und kolonialen Kontinuitäten in der Klimakrise. Artikel zu den Gestaltungsmöglichkeiten im Anthropozän und den Ansätzen der FARN-Bildungsarbeit eröffnen demokratische Gegenperspektiven.
UWG