Leider kann der "Wasserlauf 2021" nicht wie geplant dieses Jahr stattfinden und soll am 16. Juli 2022 nachgeholt werden.
Mit einem Staffellauf wollen Engagierte aus Umweltverbänden, Vereinen und Kommunen, darunter die NaturFreunde Hessen, das Trinkwasser von Frankfurt entlang der Nidda zurück zur Quelle in den Vogelsberg tragen. Die Initiativen werten es als erstes positives Zeichen, dass mit der geplanten Reaktivierung des Wasserwerks Hattersheim eine stärkere Eigenversorgung Frankfurts mit dem Lebenselixier in Gang kommt und so die Importe aus dem Vogelsberg gedrosselt werden können.
Das technisch fit zu machende Wasserwerk in Hattersheim soll künftig jährlich zwischen sechs und sieben Millionen Kubikmeter Grundwasser fördern. Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg (SGV) moniert allerdings, dass die Fördermenge früher dort zwischen 16 und 17 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr gelegen hätte. Mehr wäre also möglich. Zudem könnte Frankfurt in seinen bestehenden Wasserwerken noch weitere Reserven aktivieren.
Während der Vogelsberg Frankfurt derzeit zu beinahe 35 Prozent mit Wasser versorgt, hat er selbst inzwischen fast 70 Prozent seiner Quellen verloren. Die Folgen des Klimawandels mit immer weniger Regen und Schnee sind verdorrte Bäume, vertrocknete Quellen und Bachläufe ohne Wasser. Die Grundwasserstände in Hessen lagen Ende Oktober 2020 sogar noch unter denen des Vorjahres, d.h. das Grundwasser regeneriert sich völlig unzureichend.
Alle sind eingeladen, sich zu beteiligen
Mit diesem Lauf soll öffentlichkeitswirksam signalisiert werden, dass ein nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser unumgänglich ist. Wasser eignet sich auch nicht als gewinnbringendes Handelsgut für die Mainova AG oder die OVAG. Die Organisationen, die diese Aktion tragen und vorbereiten, also die Schutzgemeinschaft Vogelsberg, die NaturFreunde Hessen, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der BUND Frankfurt, der NABU und die Stadt Schotten sowie weitere Naturschutzverbände wollen mit dem „Wasserlauf 2021“ zu einer Stärkung der Eigenversorgung in der Stadt Frankfurt und im Ballungsraum Rhein/Main animieren. Dazu gehört der Ausbau von Brauchwassersystemen, verstärkte Wassereigenversorgung sowie die Förderung einer Infrastruktur zum Wassersparen.
Um den gesamten Streckenverlauf von rund 90 km Länge abzudecken, sind zahlreiche Aktive, Helfer und Sponsoren notwendig. Neben einer Beteiligung an dem Lauf selbst, sollen möglichst viele Menschen an den Strecken präsent sein, um das Anliegen medienwirksam in eine breite Öffentlichkeit zu bringen. Weitere Engagierte sind herzlich willkommen.
Ulla Wittig-Goetz
NaturFreunde Hessen