Viele Wissenschaftler*innen stufen Glyphosat als krebserregend ein und es soll das Artensterben fördern. Deshalb will das von den NaturFreunden mitinitiierte Bündnis für ein glyphosatfreies Frankfurt das Pflanzengift aus der Stadt verbannen. Ziel ist ein Pestizidverbot in der ganzen Stadt.
Im März letzten Jahres wurde dazu das „ Aktionsbündnis glyphosatfreies Frankfurt“ (AgF) gegründet. Im Bündnis versammeln sich neben den NaturFreunden, die Frankfurter Gruppen von BUND, Greenpeace, NABU sowie der Frankfurter Ernährungsrat und viele andere mehr.
Die Stadt Frankfurt verzichtet zwar auf ihren Grünflächen und Spielplätzen bereits auf Glyphosat. Das Verbot soll aber auch auf die städtischen Ackerflächen und das Schienennetz der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und der Deutschen Bahn (DB) ausgeweitet werden.
Frankfurt soll dabei als größte landwirtschaftliche Gemeinde Hessens zunächst ein Glyphosat- und dann ein Pestizidverbot erwirken.
Viele Aktivitäten gestartet
Ein Pestizidverbot gibt es inzwischen in über 250 deutschen Gemeinden.
Um das auch in Frankfurt zu erreichen, hat das AgF im vergangenen April einen Beitrag in Radio X veröffentlicht. Auch die Frankfurter Neue Presse interessierte sich für das Thema und veröffentlichte am 3.Juli 2018 ein Interview mit der Vorsitzenden der NaturFreunde Frankfurt und Sprecherin des Aktionsbündnisses Claudia Lenius sowie Annette Strohmeyer vom BUND Hessen.
Im Juni letzten Jahres organisierte das AgF mit Hilfe von Greenpeace Hamburg eine Lichtinstallation auf dem Dach der Nikolaikirche am Römerberg in Frankfurt, und im Juli 2018 bot das Haus am Dom in Frankfurt dem Bündnis eine Plattform. Es fand eine gut besuchte Podiumsdiskussion zum Thema statt. Hier waren Verteter*innen der Politik, der Landwirtschaft und die Umweltschutzverbände vor Ort. Die NaturFreunde waren im Podium durch die Geschäftsführerin der NaturFreunde Schleswig-Holstein, Dr. Ina Walenda, gut vertreten.
An diesem Abend kam der Vorschlag, einen Runden Tisch ins Leben zu rufen, um sich mit allen Betroffenen austauschen zu können.
Der erste Runde Tisch im November 2018 klärte zunächst die Positionen der Anwesenden.
Zum zweiten Runden Tisch waren Vertreter*innen der Grünen, ein Vertreter der CDU als Beobachter sowie neben dem Kreislandwirt weitere Frankfurter Landwirte und Vertreter der VGF und der DB anwesend. Arnd Verschwede vom Justus- Kühne-Institut war als Fachmann eingeladen. Er berichtete von den Möglichkeiten, auf dem Acker und den Schienenflächen ohne Glyphosat auszukommen.
Austausch und Diskussion gehen weiter, der dritte Runde Tisch folgt in Kürze.
Weitere Informationen bietet eine Broschüre des NaturFreunde-Landesverbandes Schleswig-Holstein: „Pestizide reduzieren - aber wie?“
Die Broschüre gibt es als Download unter: www.naturfreunde-sh.de.
Claudia Lenius, NaturFreunde Frankfurt