Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nazi-Regimes. An diesem Tag jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Die Ortsgruppe Bad Vilbel der Naturfreunde organisiert dazu am 23. Januar eine Veranstaltung (siehe Download) gemeinsam mit den Omas gegen Rechts, der Arbeiterwohlfahrt und der Lagergemeinschaft Auschwitz.
Das Datum erinnert an die entsetzlichen Verbrechen des Holocaust und die Opfer des Faschismus. Aus diesem Anlass hat die Bildungsministerkonferenz eine Erklärung verabschiedet, in der sie die Schulen dazu aufruft, sich intensiv damit auseinander zu setzen. „Gerade wenn Rechtsextremismus, Antisemitismus und Intoleranz wieder auf dem Vormarsch sind, müssen wir Haltung zeigen gegen Hass und Hetze und für unsere Demokratie! Unsere Schulen spielen eine zentrale Rolle in der Demokratiebildung und in der Auseinandersetzung mit dem Holocaust und der NS-Zeit“, heißt es in der Erklärung. Bei der Erinnerungsarbeit gehe es nicht nur um das Erinnern, sondern die Schülerinnen und Schüler sollten ein Verständnis dafür entwickeln, wie wichtig Demokratie und Toleranz für die Freiheit des einzelnen Menschen heute und ein friedliches Zusammenleben seien. Die Bildungsministerkonferenz betont, dass dies gerade in unseren Tagen besonders wichtig sei, weil extremistische Parteien und Strömungen sowie islamistische Gruppierungen Zulauf erfahren sowie antisemitische Vorfälle und Straftaten stark zunehmen.
Auch der Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees Christoph Heubner äußert tiefe Beunruhigung: „Mit großer Sorge registrieren die Überlebenden von Auschwitz, dass ihre Erinnerungen und Warnungen nur wenige Jahrzehnte nach Auschwitz erneut brennende Aktualität gewinnen. Besonders alarmiert sie die Gleichgültigkeit vieler Menschen in Europa.“ Gleichzeitig sieht er Hoffnungsschimmer: die weiter gestiegenen Besucherzahlen in der Gedenkstätte von vor allem junger Leute, aber auch die überall in Europa zahlreicher gewordenen Veranstaltungen aus Anlass des Gedenktages.
Bereits vor 20 Jahren haben die Vereinten Nationen den 27. Januar zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt. Neun Jahre zuvor, nämlich 1996, hatte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ eingeführt. Seither gibt es dazu jährlich auch im Bundestag eine Gedenkstunde.
Ulla Wittig-Goetz
Naturfreunde Hessen