Vom 2. bis 11. Juni findet der diesjährige Hessentag in Pfungstadt statt, und er soll mit Panzern, Kampfhubschraubern etc. zu einer großen Werbeschau für die Bundeswehr genutzt werden. Deshalb hat sich ein Aktionsbündnis „Friedlicher Hessentag“ gegründet, dem neben den NaturFreunden Hessen unter anderem regionale Attacgruppen, pax christi Fulda, die Linke Hessen sowie verschiedene hessische Friedensgruppen,wie das Kasseler Friedensforum, angehören.
Das Bündnis wendet sich gegen Militärwerbung auf Volksfesten und bei Kindern und Minderjährigen. „Als Bürger*innen Pfungstadts und als hessische Zivilgesellschaft stehen wir für Gewaltfreiheit und eine zivile Konfliktlösungskultur. Mit Artikel 69 der Landesverfassung verpflichtet sich Hessen zu Frieden, Freiheit, Völkerverständigung und zur Ächtung des Krieges“, heißt es dazu in dem Aufruf. Die beteiligten Organisationen lehnen es ab, wenn auf einem fröhlichen Volksfest Soldat*innen in Uniform das Bild von der Armee als „normalen Arbeitgeber“ vermitteln. Sie kritisieren, dass dort „für das Kämpfen mit Waffen und für gewaltsame statt für zivile Konfliktlösungen begeistert werden“ soll. Dies ziele darauf ab, Berührungsängste vor militärischer Gewalt abzubauen. Für besonders verwerflich hält es das Aktionsbündnis „Friedlicher Hessentag“, dass Minderjährige an Waffen ausgebildet werden und dafür gezielte Werbung bei Jugendlichen stattfindet. Aktuell werde ein zweistelliger Millionenbetrag für die Nachwuchswerbung ausgegeben. Obwohl der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Deutschland schon mehrfach aufgefordert habe, dies zu unterlassen und das Rekrutierungsalter auf 18 Jahre anzuheben. Noch immer würden ganze Schulklassen von der Bundeswehr zum Hessentag gekarrt.
Ulla Wittig-Goetz